Viele von uns fassen zum neuen Jahr gute Vorsätze. Und viele dieser Vorsätze zielen auf Gesundheit, mehr Fitness und eine ausgewogenere Ernährung. Wie wäre es, wenn auch Sie einmal eine vegane oder fleischarme Ernährung ausprobieren? Im Gespräch mit Fresenius Redakteurin Brigitte Baas erläutern Zwei-Sterne-Koch Hendrik Otto von Helios und Ökotrophologin Verena Kaiser, was eine solche Ernährungsweise für jeden von uns an gesundheitlichen Vorteilen bringen kann. Und warum sie auch für Umwelt wichtig ist. Dies gilt übrigens auch für die Helios Krankenhäuser, wo diese besondere Kostform schon seit längerem angeboten wird.
(Veröffentlicht: Januar 2024)
Hendrik Otto ist seit 2022 bei Helios zuständig für nachhaltige Küche und Qualität. Gemeinsam mit Verena Kaiser und dem Helios Catering Team verbessert er nachhaltig das Klinikessen in den Helios-Krankenhäusern und sorgt dafür, dass sechs Millionen Mittagessen pro Jahr auch den Patientinnen und Patienten schmecken.
Ab und an tut es gut, seine Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und gegebenenfalls umzustellen, gerade zum neuen Jahr! Eine Möglichkeit ist es, sich vegan zu ernähren. Wo sehen Sie die gesundheitlichen Aspekte einer solchen Ernährungsweise?
Hendrik Otto: Eine vegane Ernährung ist reich an Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Obst – und damit oft auch an Ballaststoffen, Proteinen, Antioxidantien und vielen anderen wichtigen Nährstoffen. Dies alles ist günstig im Hinblick auf Fitness, Widerstandskraft und Gesundheit.
Was heißt das konkret?
Verena Kaiser: Studien zeigen, dass eine gesunde und ausgewogene, pflanzenbasierte Ernährung das Risiko von Herzerkrankungen, bestimmte Krebsarten und Typ-2-Diabetes reduzieren kann. Sie kann auch helfen, das Gewicht zu kontrollieren und den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern. Und mit ein paar Handgriffen ist sie in der Regel schnell zubereitet und dabei sehr lecker.
Das klingt ja vielversprechend. Inwiefern kann denn eine vegane Ernährung auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten?
Hendrik Otto: Wenn wir uns vegan ernähren, dann hat das auf jeden Fall einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Für tierische Produkte werden in der Produktion oft große Mengen an Wasser, Land und Futtermitteln benötigt. Durch den Verzicht auf tierische Produkte und mehr regionale und saisonale Nahrungsmittel können wir unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern, Treibhausgasemissionen verringern, natürlichen Ressourcen schonen und Energie oder Transportkosten einsparen.
Aber wie sieht das Ganze in der praktischen Umsetzung im Krankenhaus aus? Ist veganes Essen in einer Großküche überhaupt möglich?
Hendrik Otto: Auf jeden Fall! Bei Helios sind wir bestrebt, auf die diversen Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten einzugehen. Dazu gehören auch spezielle Ernährungsformen wie vegane Kost, gar kein oder weniger Fleisch und regionale Produkte. Im vergangenen Herbst haben wir über 20 neue Gerichte auf den Helios Mittagskarten umgesetzt. Ob Kichererbsencurry mit Reis, Falafelbällchen mit Erbsenmus oder eine Bratwurst, die zu 75 Prozent aus pflanzlichem Eiweiß hergestellt ist und nur zu 25 Prozent aus Bio-Schweinefleisch besteht – die Vielfalt ist groß und wir bieten sie in unseren Häusern auch an.
Verena Kaiser: Die ernährungswissenschaftliche Perspektive ist uns hier sehr wichtig. So können wir sicherstellen, dass die Ernährung, die wir anbieten, ausgewogen ist und die notwendigen Nährstoffe liefert, die für die Genesung und das Wohlbefinden unserer Patientinnen und Patienten wichtig sind. In unser Standardauswahl gibt es sechs vegetarische und vier vegane Gerichte.
Ein größeres Angebot von fleischarmen Gerichten gibt es übrigens nicht nur am Patientenbett, sondern auch in unseren Cafeterien. An einer Vielzahl von Helios-Standorten gibt es bereits täglich ein veganes Angebot für Patientinnen, Besucher und auch unsere Beschäftigten. Es lohnt sich also im neuen Jahr öfter Mal alte Gewohnheiten hinter sich zu lassen und für ein leckeres veganes Gericht auszuprobieren.
ⓘ Was ist eigentlich der Veganuary und was hat es mit der veganen Ernährung auf sich?
Jedes Jahr im Januar findet traditionell der Aktionsmonat „Veganuary“ statt – eine Kampagne, bei dem sich alles um vegane Ernährung dreht. Der „Veganuary“ soll Verbraucherinnen und Verbraucher dazu anregen, einen Monat lang eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren und sich mit den Vorteilen dieser Ernährungsweise zu beschäftigen – um so insgesamt bewusster zu leben. Der Januar – traditionell der Monat, in dem Menschen auf der ganzen Welt ihre guten Vorsätze für das neue Jahr umsetzen – ist damit ein geeigneter Zeitraum, alte Gewohnheiten zu überdenken und Neues auszuprobieren. Sich vegan zu ernähren, ist laut Experten eine der besten Maßnahmen, die Umwelt zu schützen, Tierleid zu vermeiden, den Klimawandel aufzuhalten und die Gesundheit von Millionen Menschen zu verbessern. Der Begriff "Veganuary" setzt sich zusammen aus "vegan" und "January".
Sich vegan ernähren - was heißt das eigentlich genau
Während des Veganuary sollen alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs – wie Fleisch, Fisch, Geflügel, Milchprodukte, Eier und sogar Honig – gemieden werden. Stattdessen sollte man auf Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Obst auf den Speiseplan setzen. Einige Verbraucher verzichten darüber hinaus auch auf andere Tierprodukte wie beispielsweise Leder und lehnen weitere Formen der Nutzung von Tieren ab, wie z.B. Tierversuche. Der Veganismus ist eine aus dem Vegetarismus hervorgegangene Ernährungs- und Lebensweise.
Wenn man es schafft, die vegane Ernährung vielfältig und ausgewogen zusammenzustellen, sollten sich auch keine Mangelerscheinungen einstellen. Lediglich Vitamin B12 sollte bei der Ernährung über Nahrungsergänzungsmittel integriert werden, da das Vitamin hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommt. Pflanzliche Lebensmittel enthalten in der Regel kein Vitamin B12, es sei denn, sie wurden künstlich angereichert.
Historie zu dem Monat
Die Veganuary-Kampagne wurde 2014 von der gleichnamigen Organisation in Großbritannien ins Leben gerufen, seitdem hat sie sich weltweit verbreitet. Die Organisation verfolgt das Ziel, den Aktionsmonat bekannt zu machen und den Veganismus zu fördern. In Deutschland warb Veganuary erstmals 2019 für den Aktionsmonat.
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