Alternative Leistungskennzahlen
Verwendung von alternativen Leistungskennzahlen
Der Fresenius Konzern verwendet im Rahmen seiner Regel- und Pflichtpublikation alternative Leistungskennzahlen, die sogenannte Non-GAAP-Measures sind oder sein können. Diese Kennzahlen sind nach US-GAAP und IFRS nicht definiert.
Fresenius verwendet Non-GAAP-Measures als bedeutende Leistungsindikatoren zur internen Konzernsteuerung.
Für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Fresenius sollten diese alternativen Leistungskennzahlen nicht isoliert oder als Alternative zu den im Konzernabschluss dargestellten und im Einklang mit US-GAAP und IFRS ermittelten Finanzkennzahlen herangezogen werden.
Die verwendeten alternativen Leistungskennzahlen werden im Folgenden aufgeführt und erläutert.
Um die operative Leistung über mehrere Perioden hinweg besser vergleichen zu können, werden Finanzkennzahlen gegebenenfalls zusätzlich um Bereinigungen angepasst. Bereinigungssachverhalte können sich beispielsweise aufgrund von Akquisitionen/Desinvestitionen oder aus der Erstanwendung neuer Bilanzierungsstandards ergeben.
Überleitungsrechnungen sind im jeweiligen Quartalsfinanzbericht bzw. Geschäftsbericht gesondert ausgewiesen und zeigen auf, wie sich die Bereinigungen zusammensetzen.
Der EBIT ist das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern. Abschreibungen und Zuschreibungen auf das Anlagevermögen sind im EBIT enthalten.
Der EBIT errechnet sich aus Umsatzerlösen abzüglich der Positionen Umsatzkosten, Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.
Die EBIT-Marge ermittelt sich aus dem EBIT im Verhältnis zum Umsatz.
Der EBITDA ist das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen.
Der EBITDA errechnet sich aus dem EBIT zuzüglich erfolgswirksamer Abschreibungen und abzüglich erfolgswirksamer Wertaufholungen bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.
Die EBITDA-Marge errechnet sich aus dem EBITDA im Verhältnis zum Umsatz.
Wirtschaftliche Messgröße, die den Nettozufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt.
Der operative Cashflow ist eine wirtschaftliche Messgröße, die den Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit darstellt. Er errechnet sich aus Jahresüberschuss abzüglich nicht-zahlungswirksamer Erträge und zuzüglich nicht-zahlungswirksamer Aufwendungen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit ist eine wirtschaftliche Messgröße, die Auszahlungen für den Erwerb von Anlagevermögen und die Einzahlungen aus der Veräußerung von Anlagevermögen gegenüberstellt.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist eine wirtschaftliche Messgröße, die aufzeigt, wie die Investitionen der Berichtsperiode finanziert wurden.
Er errechnet sich aus Eigenkapitalzuführungen zuzüglich Einzahlungen aus der Ausübung von Aktienoptionen abzüglich Dividendenzahlungen zuzüglich Zuführung durch Fremdkapitalgeber (Kredite, Anleihen, etc.) abzüglich Tilgungszahlungen für Kredite, Anleihen oder ähnliche Fremdkapitalinstrumente. Zudem berücksichtigt der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Veränderungen sonstiger Anteile anderer Gesellschafter sowie Einzahlungen und Auszahlungen aus der Kurssicherung von Konzerndarlehen in Fremdwährungen.
Fresenius verwendet als Free-Cashflow-Messgröße den Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden. Der Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden errechnet sich aus dem operativen Cashflow abzüglich der Netto-Investitionen (Erwerb von Sachanlagen abzüglich Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen).
Die Cash Conversion Rate ist definiert als das Verhältnis des adjustierten Free Cashflow (Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden; vor Zinsen, Steuern und vor Sondereinflüssen) zum operativen Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen. Sie ermöglicht es, unserer Fähigkeit zur Generierung von Zahlungsmitteln und zur Zahlung unter anderem von Dividenden einzuschätzen
Die Kennzahl Netto-Finanzverbindlichkeiten/EBITDA gibt darüber Aufschluss, inwieweit Fresenius in der Lage ist, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Nettofinanzverbindlichkeiten und EBITDA werden jeweils zu durchschnittlichen Wechselkursen der vergangenen 12 Monate berechnet.
Berechnung Netto-Finanzverbindlichkeiten:
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
+ Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
+ Kurzfristig fälliger Teil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus aktivierten Leasingverträgen
+ Kurzfristig fälliger Teil der Anleihen
+ Langfristige Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus aktivierten Leasingverträgen, abzüglich des kurzfristig fälligen Teils
+ Anleihen, abzüglich des kurzfristig fälligen Teils
+ Wandelanleihen
= Finanzverbindlichkeiten
- flüssige Mittel
= Netto-Finanzverbindlichkeiten
Kennzahl, die angibt, nach wie vielen Tagen eine Forderung im Durchschnitt beglichen wird.
Bezeichnet den Teil des Wachstums eines Unternehmens, der aus eigener Kraft heraus erfolgt und nicht aus Akquisitionen, Desinvestitionen oder Währungsumrechnungseffekten.
Währungsbereinigungen bei Erträgen und Aufwendungen werden mithilfe der jeweiligen Durchschnittskurse bzw. bei Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum Mittelkurs am jeweiligen Bilanzstichtag des Vorjahres errechnet.
Rentabilität des Eigenkapitals. Zeigt die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals an.
Errechnet aus: Gewinn / Eigenkapital x 100
Rentabilität des investierten Kapitals.
Errechnet aus: (EBIT - Steuern) / investiertes Kapital
Investiertes Kapital = Bilanzsumme + Goodwill-Abschreibung (kumuliert) - aktive latente Steuern - flüssige Mittel - Lieferantenverbindlichkeiten - Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen) - sonstige nicht verzinsliche Verbindlichkeiten
Überleitung des durchschnittlich investierten Kapitals und des ROIC
in Mio €, mit Ausnahme des ROIC | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
---|---|---|
Summe Vermögenswerte | 71.962 | 66.646 |
Plus: Kumulierte Firmenwertabschreibung | 719 | 690 |
Minus: Flüssige Mittel | - 2.764 | - 1.837 |
Minus: Darlehen an nahestehende Unternehmen | - 63 | - 62 |
Minus: Aktive latente Steuern | -858 | -812 |
Minus: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - 2.039 | - 1.816 |
Minus: Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | - 92 | - 67 |
Minus: Rückstellungen und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten1 | - 8.925 | - 8.649 |
Minus: Rückstellungen für Ertragsteuern | - 495 | - 504 |
Investiertes Kapital | 57.445 | 53.589 |
Durchschnittliches investiertes Kapital zum 31. Dezember 2021 / 20202 | 55.893 | 54.648 |
Operatives Ergebnis3,4 | 4.260 | 4.614 |
Ertragsteuern | - 964 | - 1.065 |
NOPAT3,4 | 3.296 | 3.549 |
ROIC in % | 5,9 % | 6,5 % |
-
1 Enthalten sind langfristige Rückstellungen und ausstehende Kaufpreiszahlungen für Akquisitionen, nicht enthalten sind Pensionsrückstellungen und nicht beherrschende Anteile mit Put-Optionen.
2 Beinhaltet Anpassungen für in der Berichtsperiode getätigte Akquisitionen, deren Kaufpreis eine bestimmte Größenordnung übersteigt
(2021: 752 Mio. €, 2020: 220 Mio. €).
3 Beinhaltet Anpassungen für in der Berichtsperiode getätigte Akquisitionen, deren Kaufpreis eine bestimmte Größenordnung übersteigt
(2021: 8 Mio. €; 2020: 2 Mio. €).
4 Vor Sondereinflüssen
Rentabilität des betriebsnotwendigen Vermögens.
Die Rentabilität des betriebsnotwendigen Vermögens (ROOA) ist definiert als Quotient aus dem EBIT und dem durchschnittlichen betriebsnotwendigen Vermögen. Das betriebsnotwendige Vermögen ermittelt sich aus der Bilanzsumme abzüglich der aktiven latenten Steuern, der Lieferantenverbindlichkeiten, der zweckgebundenen Finanzmittel sowie der erhaltenen Anzahlungen und zugesagten Fördermittel.
Überleitung des durchschnittlich betriebsnotwendigen Vermögens und des ROOA
in Mio €, mit Ausnahme des ROOA | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
---|---|---|
Summe Vermögenswerte | 71.962 | 66.646 |
Minus: Vertragsverbindlichkeiten | - 535 | - 962 |
Minus: Erhaltene Anzahlungen | 0 | 0 |
Minus: Treuhänderisch gehaltene flüssige Mittel | - 154 | - 121 |
Minus: Darlehen an nahestehende Unternehmen | - 63 | - 62 |
Minus: Aktive latente Steuern | - 858 | - 812 |
Minus: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | - 2.039 | - 1.816 |
Minus: Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | - 92 | - 67 |
Minus: Zugesagte Fördermittel im Zusammenhang mit dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) | - 118 | - 82 |
Betriebsnotwendiges Vermögen | 68.103 | 62.724 |
Durchschnittliches betriebsnotwendiges Vermögen zum 31. Dezember 2021 / 20201 | 65.384 | 62.976 |
Operatives Ergebnis2,3 | 4.260 | 4.614 |
ROOA in % | 6.5 % | 7.3 % |
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1 Beinhaltet Anpassungen für in der Berichtsperiode getätigte Akquisitionen, deren Kaufpreis eine bestimmte Größenordnung übersteigt
(2021: 868 Mio. €, 2020: 346 Mio. €).
2 Beinhaltet Anpassungen für in der Berichtsperiode getätigte Akquisitionen, deren Kaufpreis eine bestimmte Größenordnung übersteigt
(2021: 8 Mio. €, 2020: 2 Mio. €).3 Vor Sondereinflüssen
Kennzahl, die die durchschnittliche Zeitspanne in Tagen zwischen dem Wareneingang der Vorräte bis zum Abverkauf der fertiggestellten Produkte angibt.
Errechnet aus: (Vorräte / Umsatzkosten) x 365 Tage
Um die operative Leistung über mehrere Perioden hinweg besser vergleichen zu können, werden die Ergebnisgrößen gegebenenfalls zusätzlich um Sondereinflüsse bereinigt und entsprechend mit „vor Sondereinflüssen“ gekennzeichnet. Eine Überleitungsrechnung ist im jeweiligen Quartalsfinanzbericht bzw. Geschäftsbericht gesondert ausgewiesen und zeigt auf, wie sich die Sondereinflüsse zusammensetzen.
Umlaufvermögen (inklusive Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten) - Rückstellungen - Lieferantenverbindlichkeiten - Übrige Verbindlichkeiten - Passiver Rechnungsabgrenzungsposten