Krebs ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die Gesundheitssysteme weltweit. Krebs ist die zweithäufigste Todesursache auf der Welt – jeder sechste Todesfall ist die Folge einer Krebserkrankung.
(Veröffentlicht: Juni 2018)
Eine der modernsten Waffen im Kampf gegen Krebs ist dagegen winzig klein, nicht einmal den millionsten Teil eines millionsten Millimeters groß: ein Proton. 2020 will die zu Fresenius Helios gehörende spanische Klinikgruppe Quirónsalud das erste Protonentherapiezentrum Spaniens eröffnen.
Protonentherapie ist eine der fortschrittlichsten Methoden zur Behandlung von Krebspatienten. Dabei wird der Tumor mit positiv geladenen Kernen von Wasserstoff-Atomen bestrahlt. Gegenüber klassischen Verfahren der Strahlenbehandlung hat die Protonentherapie deutliche Vorteile: Der Protonenstrahl wirkt sehr viel genauer auf den Tumor ein, sodass das umliegende gesunde Gewebe geschont wird. Dadurch kann der Tumor mit deutlich höheren Dosen bestrahlt und zuverlässiger bekämpft werden. Die gesamte eingesetzte Strahlendosis ist dagegen deutlich geringer, ebenso die Nebenwirkungen. Damit ist die Protonentherapie insbesondere auch zur Behandlung von Kindern geeignet.
Gegenüber klassischen Verfahren der Strahlenbehandlung hat die Protonentherapie deutliche Vorteile.
Das Geheimnis dahinter liegt in der Natur der Protonen. Die bei der konventionellen Strahlentherapie meist eingesetzte Röntgenstrahlung durchdringt den gesamten Körper. Weil ihre Energie dabei exponentiell abnimmt, muss die Eintrittsdosis besonders hoch sein, damit sie beim Auftreffen auf den Tumor immer noch eine zerstörende Wirkung hat. Dadurch kann sie auf ihrem Weg zum Tumor und auch danach gesundes Gewebe schädigen. Protonen dagegen geben ihre Energie erst am Ende ihrer Flugbahn ab. So lässt sich ihre Wirkung millimetergenau steuern.
Derzeit gibt es in ganz Europa nur rund 20 Zentren für Protonentherapie, darunter in Deutschland, Frankreich und Italien. In Madrid hat Quirónsalud nun das erste derartige Zentrum in Spanien errichtet und dafür rund 40 Millionen Euro investiert. 2020 soll es in Betrieb gehen.
Mit Proteus One setzt Quirónsalud dabei auf ein einzigartiges und besonders kompaktes Behandlungssystem. Im Gegensatz zu anderen Protonentherapiesystemen vereint Proteus One alle erforderlichen Instrumente in einem einzigen multifunktionalen Raum. Das Gerät enthält ein Tumor-Scanning-System, um dem Arzt die Festlegung der am besten geeigneten Dosis in jedem zu behandelnden Bereich des Körpers zu erleichtern, und verfügt über modernste bildgebende Systeme. Das Gerät kann um 360 Grad um den Patienten rotieren, sodass der Protonenstrahl aus jedem beliebigen Winkel eingesetzt werden kann.
„Die Investition in den Bau eines Protonentherapiezentrums zeigt, wie wir kontinuierlich nach immer besseren Behandlungsmöglichkeiten für unsere Patienten suchen“, betont Dr. Leticia Moral, Generaldirektorin für Assistenz und Qualität von Quirónsalud. „Diese neue Ausrüstung wird uns aber nicht nur ermöglichen, Krebspatienten sehr effektiv und mit geringen Nebenwirkungen zu behandeln, sondern uns auch bei der Erforschung neuer Behandlungsformen helfen.“