30. Oktober 2022
Fresenius Medical Care passt Ergebnisausblick für das Geschäftsjahr 2022 in schwierigem gesamtwirtschaftlichen Umfeld an – verzögerte Effekte aus Maßnahmen zur Verbesserung im nordamerikanischen Dienstleistungsgeschäft
- Geschäftsentwicklung weiterhin stark durch sehr unsicheres gesamtwirtschaftliches Umfeld belastet, das Lohn- und allgemeine Kosteninflation in allen Geschäftsbereichen antreibt
- Effekte der Verbesserungsmaßnahmen im nordamerikanischen Dienstleistungsgeschäft verzögert
- Covid-19-bedingte Übersterblichkeit im Rahmen der Erwartungen
- Mit InterWell Health-Fusion wichtiger Schritt in der wertbasierten Versorgung erreicht
- Management-Team arbeitet an umfassendem Turnaround-Plan
- Angepasste Ziele für das Geschäftsjahr 2022:
o Umsatzwachstum weiterhin im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet
o Konzernergebnisrückgang jetzt im hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich erwartet
Carla Kriwet, seit 1. Oktober Vorstandsvorsitzende von Fresenius Medical Care, sagte: „Ich freue mich sehr, für dieses großartige Unternehmen zu arbeiten. Bei den vielen Besuchen, Treffen und Gesprächen in meinem ersten Monat als CEO konnte ich mich von dem enormen Engagement überzeugen, mit dem unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der ganzen Welt unsere Patientinnen und Patienten versorgen – unter schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das im FME25-Programm definierte neue Betriebsmodell und die dazugehörigen Einsparungen bilden eine wichtige Grundlage; gleichzeitig ist es aber dringend erforderlich, unsere operative Geschäftsentwicklung durch tiefgreifende Maßnahmen zu verbessern. Wir haben bereits mit der Ausarbeitung eines umfassenden Turnaround-Plans begonnen, zu dem auch eine Kultur der Leistung und klaren Verantwortlichkeiten gehören wird.“
Helen Giza, Finanzvorständin von Fresenius Medical Care, ergänzte: „Wir müssen weiterhin in einem schwierigen und hochgradig volatilen gesamtwirtschaftlichen Umfeld agieren – mit anhaltender Inflation, die unser Ergebnis wie erwartet weiter belastet hat. Wir konnten die Zahl der offenen Stellen in unseren Dialysezentren reduzieren; sie blieb aber auf einem hohen Niveau. Das beeinflusst sowohl unsere Kosten als auch das Wachstum im Dienstleistungsgeschäft. Bei aller Ernüchterung darüber, dass sich die eingeleiteten Maßnahmen in Nordamerika verzögert auswirken, sind wir zuversichtlich, dass unsere intensivierten Anstrengungen die nötigen Verbesserungen bringen werden. Aus gebotener Vorsicht passen wir unsere Prognose für die Entwicklung des Konzernergebnisses im Geschäftsjahr 2022 an.“
1 Zu den Sondereffekten gehören Kosten im Zusammenhang mit dem FME25-Programm, die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Auswirkungen der Hyperinflation in der Türkei, die Neubewertung des beizulegenden Zeitwerts des Anteils an Humacyte, Inc. (Neubewertung des Anteils an Humacyte), der Nettogewinn im Zusammenhang mit InterWell Health und andere Effekte, die ungewöhnlicher Natur sind und zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose nicht vorhersehbar waren oder deren Umfang oder Auswirkungen nicht absehbar waren. Diese Effekte werden bereinigt, um die Vergleichbarkeit der vorgelegten Zahlen mit den Finanzzielen des Unternehmens zu gewährleisten, die ohne Sondereffekte festgelegt wurden. Eine detaillierte Überleitung findet sich in der Tabelle am Ende dieser Presseinformation.
2 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA entfällt.
Wesentliche Prioritäten
In Anbetracht der operativen Rahmenbedingungen und der für 2023 zu erwartenden Belastungen arbeitet das Management-Team von Fresenius Medical Care an einem umfassenden Turnaround-Plan. Dieser zielt ab auf die Herausforderungen im Geschäft mit Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika, die strukturelle Kostenbasis im Bereich Gesundheitsprodukte und ein erweitertes Sparprogramm.
Auf der Grundlage des neuen Betriebsmodells, das im Januar 2023 in Kraft tritt, wird Fresenius Medical Care nicht nur seine Organisation vereinfachen und die Gemeinkosten deutlich senken, sondern auch das Portfolio in den beiden Segmenten Care Delivery (Gesundheitsdienstleistungen) und Care Enablement (Gesundheitsprodukte) konsequent optimieren. Die anschließende Kapitalallokation wird sich auf profitable Wachstumsgeschäfte und eine verbesserte operative Auslastung konzentrieren.
InterWell Health-Fusion abgeschlossen
Mit dem Abschluss der Fusion von Fresenius Health Partners, InterWell Health und Cricket Health hat Fresenius Medical Care einen führenden Anbieter wertbasierter Nierentherapie in den USA geschaffen und damit einen wichtigen Schritt bei der Umsetzung seiner Strategie gemacht. Das neue Unternehmen agiert unter der Marke InterWell Health und wird von Fresenius Medical Care als Mehrheitseigentümer voll konsolidiert. Der Fusionsabschluss führte im dritten Quartal zu einem Nettogewinn von 56 Mio € (operatives Ergebnis), der als Sondereffekt behandelt wird.
Verbesserungsmaßnahmen im Bereich Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika verzögert
Fresenius Medical Care ist weiterhin mit einer beispiellosen Arbeitsmarktsituation in den USA konfrontiert, die zu Personalengpässen, hohen Fluktuationsraten und deutlich gestiegenen Kosten führt. Dies wirkte sich nach wie vor auf das Wachstum im Bereich Dialysedienstleistungen in den USA sowie in nachgelagerten Geschäftsfeldern aus und beeinträchtigte damit die operative Auslastung in beiden Bereichen. Die Auswirkungen auf das Ergebnis wurden im dritten Quartal durch Erträge aus einer Zustimmungserklärung in Bezug auf bestimmte Arzneimittel teilweise abgemildert.
Die Effekte der gezielten Verbesserungsmaßnahmen von Fresenius Medical Care im nordamerikanischen Geschäft mit Gesundheitsdienstleistungen verzögern sich entgegen den ursprünglichen Annahmen. Das Unternehmen erwartet nun, dass diese Effekte 2023 spürbar werden.
Das gesamtwirtschaftliche, von Inflation geprägte Umfeld bleibt schwierig und führt zu höheren Logistikkosten sowie Rohstoff- und Energiepreisen. Da sich diese Entwicklungen bisher nicht abgeschwächt haben, ist davon auszugehen, dass sie die Ergebnisentwicklung – insbesondere im Bereich Gesundheitsprodukte – für den Rest des Jahres weiter signifikant beeinträchtigen werden.
Covid-19-bedingte Übersterblichkeit im Einklang mit Prognose
Im dritten Quartal betrug die Covid-19-bedingte Übersterblichkeit unter Patientinnen und Patienten von Fresenius Medical Care etwa 1.100 (1. Quartal 2022: ~2.400; 2. Quartal 2022: ~8003), und lag somit im Rahmen der Erwartungen des Unternehmens für das laufende Geschäftsjahr. Fresenius Medical Care beobachtet und bewertet aufmerksam die Entwicklung der Infektionszahlen im Herbst. Seit Beginn der Pandemie hat sich die Übersterblichkeit auf etwa 24.600 Patienten erhöht.
Der geschätzte negative Gesamteffekt der kumulierten Übersterblichkeit auf das organische Wachstum im Bereich Gesundheitsdienstleistungen betrug im dritten Quartal rund 230 Basispunkte.
Ergebnis beeinträchtigt durch höhere Personalkosten und inflations-bedingte Kostensteigerungen
Der Umsatz stieg im dritten Quartal um 15 % auf 5.096 Mio € (+3 % währungsbereinigt, +2 % organisch).
Im Bereich Gesundheitsdienstleistungen erhöhte sich der Umsatz um 16 % auf 4.082 Mio € (+2 % währungsbereinigt, +2 % organisch). Währungsbereinigt war dies hauptsächlich auf organisches Wachstum in den Regionen EMEA, Asien-Pazifik und Lateinamerika zurückzuführen. Dies wurde teilweise durch negatives organisches Wachstum in Nordamerika aufgrund von Covid-19 und Kapazitätsengpässen in einigen Dialysezentren ausgeglichen.
Der Umsatz im Bereich Gesundheitsprodukte stieg um 11 % auf 1.014 Mio € (+4 % währungsbereinigt, +4 % organisch). Das währungsbereinigte Wachstum ist vor allem auf höhere Umsätze mit Einwegprodukten für die Behandlung im Dialysezentrum und Arzneimittel zurückzuführen. Dies wurde teilweise ausgeglichen durch niedrigere Umsätze mit Dialysegeräten für die Behandlung chronischer Erkrankungen.
3 Die historischen Werte sind aufgrund von Nachmeldungen angepasst worden.
In den ersten neun Monaten des Jahres stieg der Umsatz um 11 % auf 14.401 Mio € (+2 % währungsbereinigt, +1 % organisch). Der Umsatz im Bereich Gesundheitsdienstleistungen erhöhte sich um 12 % auf 11.471 Mio € (+2 % währungsbereinigt, +1 % organisch); der Umsatz im Bereich Gesundheitsprodukten stieg um 8 % auf 2.930 Mio € (+3 % währungsbereinigt, +3 % organisch).
Das operative Ergebnis sank im dritten Quartal um 7 % auf 472 Mio € (-17 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 9,3 % (3. Quartal 2021: 11,4 %). Ohne Sondereffekte1 ging das operative Ergebnis um 8 % auf 470 Mio € zurück (-18 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 9,2 % (3. Quartal 2021: 11,6 %). Währungsbereinigt war der Rückgang hauptsächlich auf höhere Personalkosten sowie auf Inflation und Kostensteigerungen in den Lieferketten zurückzuführen. Dies wurde teilweise durch die finanzielle Unterstützung der US-Regierung zum Ausgleich bestimmter Kosten im Zusammenhang mit Covid-19 in Höhe von 80 Mio € (3. Quartal 2021: 0,3 Mio €) ausgeglichen.
In den ersten neun Monaten sank das operative Ergebnis um 17 % auf 1.160 Mio € (-24 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 8,1 % (9M 2021: 10,8 %). Auf währungsbereinigter Basis wurde die Entwicklung der ersten neun Monate durch finanzielle Unterstützung der US-Regierung zum Ausgleich bestimmter Kosten im Zusammenhang mit Covid-19 in Höhe von 240 Mio € (9M 2021: 14 Mio €) begünstigt. Ohne Sondereffekte1 sank das operative Ergebnis um 7 % auf 1.322 Mio € (-14 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 9,2 % (9M 2021: 11,0 %).
Das Konzernergebnis2 ging im dritten Quartal um 16 % zurück auf 230 Mio € (-24 % währungsbereinigt). Ohne Sondereffekte1 sank das Konzernergebnis2 um 17 % auf 231 Mio € (-25 % währungsbereinigt). Neben den oben genannten Effekten auf Ebene des operativen Ergebnisses ist der währungsbereinigte Rückgang des Konzernergebnisses hauptsächlich zurückzuführen auf einen Anstieg des Anteils der steuerlich nicht absetzbaren Aufwendungen im Vergleich zum steuerpflichtigen Einkommen. Das Ergebnis je Aktie (Basic EPS, „Earnings Per Share“) sank um 16 % auf 0,78 € (-24 % währungsbereinigt). Ohne Sondereffekte1 ging das Ergebnis je Aktie um 17 % auf 0,79 € zurück (-25 % währungsbereinigt).
In den ersten neun Monaten sank das Konzernergebnis2 um 28 % auf 535 Mio € (-34 % währungsbereinigt). Ohne Sondereffekte1 ging das Konzernergebnis2 um 13 % auf 660 Mio € zurück (-18 % währungsbereinigt). Das Ergebnis je Aktie sank um 28 % auf 1,82 € (-34 % währungsbereinigt). Ohne Sondereffekte1 ging das Ergebnis je Aktie um 13 % auf 2,25 € zurück (-19 % währungsbereinigt).
Regionale Entwicklungen
In Nordamerika stieg der Umsatz im dritten Quartal um 15 % auf 3.556 Mio € (-1 % währungsbereinigt, -2 % organisch). Währungsbereinigt war dies vor allem auf einen Rückgang des organischen Wachstums in beiden Geschäftsbereichen zurückzuführen: bei den Gesundheitsdienstleistungen aufgrund von Covid-19 und Kapazitätsengpässen in bestimmten Dialysezentren; bei den Gesundheitsprodukten aufgrund von geringeren Umsätzen mit Dialysegeräten für die Behandlung chronischer Erkrankungen, einschließlich der Auswirkungen der vorübergehenden Aussetzung der Auslieferung neuer Maschinen, sowie durch geringere Umsätze mit Produkten für die Akutdialyse und Einwegprodukten für die Behandlung in Dialysezentren. Diese Effekte wurden teilweise durch Beiträge aus Akquisitionen ausgeglichen. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 12 % auf 10.021 Mio € (währungsbereinigt stabil, -1 % organisch).
Das operative Ergebnis in Nordamerika stieg im dritten Quartal um 5 % auf 469 Mio € (-8 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 13,2 % (3. Quartal 2021: 14,5 %). Der währungsbereinigte Rückgang ist hauptsächlich zurückzuführen auf höhere Personalkosten, die Auswirkungen von Covid-19 sowie auf Inflation und höhere Kosten in den Lieferketten. Dies wurde teilweise ausgeglichen durch finanzielle Unterstützung der US-Regierung zum Ausgleich bestimmter Kosten im Zusammenhang mit Covid-19, den Nettogewinn im Zusammenhang mit InterWell Health und Erträge aus einer Zustimmungsvereinbarung über bestimmte Arzneimittel. In den ersten neun Monaten sank das operative Ergebnis um 10 % auf 1.113 Mio € (-20 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 11,1 % (9M 2021: 13,9 %).
Der Umsatz in der Region Europa, Naher Osten, Afrika (EMEA) sank im dritten Quartal um 7 % auf 720 Mio € (+8 % währungsbereinigt, +8 % organisch). Währungsbereinigt war dies hauptsächlich zurückzuführen auf organisches Wachstum bei Gesundheitsdienstleistungen und Gesundheitsprodukten, beides einschließlich der Auswirkungen der Hyperinflation in der Türkei. Das Wachstum im Bereich Gesundheits-produkte war außerdem begünstigt durch höhere Umsätze mit Einwegprodukten für die Behandlung im Dialysezentrum und mit Arzneimitteln. Dies wurde teilweise durch geringere Umsätze mit Produkten für die kardiopulmonale Behandlung ausgeglichen. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 4 % auf 2.121 Mio € (+6 % währungsbereinigt, +6 % organisch).
Das operative Ergebnis in der Region EMEA ging im dritten Quartal um 40 % auf 48 Mio € zurück (-41 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 6,6 % (3. Quartal 2021: 11,7 %). Währungsbereinigt ist der Rückgang vor allem zurückzuführen auf die inflationsbedingte Steigerung der operativen Kosten, Kosten im Zusammenhang mit dem FME25-Programm und ein niedrigeres Ergebnis assoziierter Unternehmen. In den ersten neun Monaten sank das operative Ergebnis um 27 % auf 169 Mio € (-26 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 8,0 % (9M 2021: 11,4 %).
In der Region Asien-Pazifik stieg der Umsatz im dritten Quartal um 13 % auf 565 Mio € (+7 % währungsbereinigt, +7 % organisch). Währungsbereinigt ist dies hauptsächlich zurückzuführen auf organisches Wachstum im Bereich Gesundheitsprodukte, vor allem aufgrund höherer Umsätze mit Einwegprodukten für die Behandlung in Dialysezentren, Produkten für die Akutdialyse und Dialysegeräten für die Behandlung chronischer Erkrankungen. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 9 % auf 1.588 Mio € (+4 % währungsbereinigt, +4 % organisch).
Das operative Ergebnis sank im dritten Quartal um 1 % auf 85 Mio € (-2 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 15,1 % (3. Quartal 2021: 17,2 %). Währungsbereinigt ist der Rückgang des operativen Ergebnisses vor allem auf inflationsbedingte Kostensteigerungen und höhere Aufwendungen für Wertberichtigungen auf Forderungen zurückzuführen. Dies wurde durch vorteilhafte Währungseffekte und Wachstum in bestimmten Geschäftsfeldern nahezu ausgeglichen. In den ersten neun Monaten blieb das operative Ergebnis stabil und betrug 255 Mio € (-1 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 16,1 % (9M 2021: 17,5 %).
In Lateinamerika stieg der Umsatz im dritten Quartal um 36 % auf 243 Mio € (+36 % währungsbereinigt, +37 % organisch), vor allem aufgrund organischen Wachstums im Bereich Gesundheitsdienstleistungen sowie höherer Umsätze bei Dialysegeräten für die Behandlung chronischer Erkrankungen und Einwegprodukten. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 25 % auf 633 Mio € (+23 % währungsbereinigt, +24 % organisch).
Das operative Ergebnis erhöhte sich im dritten Quartal auf 11 Mio €. Dies entspricht einer Marge von 4,5 % (3. Quartal 2021: 2,4 %). Währungsbereinigt war der Anstieg des operativen Ergebnisses vor allem auf Erträge aus Investitionen in Fremdkapitalinstrumente, vorteilhafte Währungseffekte und geringere Aufwendungen für Wertberichtigungen auf Forderungen zurückzuführen. Dies wurde teilweise ausgeglichen durch inflationsbedingte Kostensteigerungen. In den ersten neun Monaten stieg das operative Ergebnis um 17 % auf 16 Mio € (-6 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 2,5 % (9M 2021: 2,7 %).
Cashflow-Entwicklung
Im dritten Quartal erzielte Fresenius Medical Care einen operativen Cashflow in Höhe von 658 Mio € (3. Quartal 2021: 692 Mio €). Dies entspricht einer Marge von 12,9 % (3. Quartal 2021: 15,6 %). Der Rückgang ist hauptsächlich zurückzuführen auf das niedrigere Konzernergebnis. In den ersten neun Monaten betrug der operative Cashflow 1.568 Mio € (9M 2021: 1.820 Mio €), was einer Marge von 10,9 % entspricht (9M 2021: 14,0 %).
Der Free Cashflow4 betrug im dritten Quartal 501 Mio € (3. Quartal 2021: 511 Mio €). Dies entspricht einer Marge von 9,8 % (3. Quartal 2021: 11,5 %). In den ersten neun Monaten betrug der Free Cashflow 1.082 Mio € (9M 2021: 1,259 Mio €), was einer Marge von 7,5 % entspricht (9M 2021: 9,7 %).
Patienten, Dialysezentren und Beschäftigte
Zum 30. September 2022 behandelte Fresenius Medical Care 344.593 Patientinnen und Patienten in 4.153 Dialysezentren weltweit und beschäftigte weltweit 122.758 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (auf Vollzeitbeschäftigtenbasis), verglichen mit 123.528 Beschäftigten zum 30. September 2021.
FME25: Einsparungen auf Kurs
Mit Einsparungen von 54 Mio € in den ersten neun Monaten des Jahres wurde das Einsparungsziel des Transformationsprogramms FME25 von 40 bis 70 Mio € für das Jahr 2022 bereits erreicht. Das Unternehmen wird weiter nach Möglichkeiten suchen, die FME25-Initiativen auszuweiten, um den Turnaround-Plan zu unterstützen.
Ausblick
Basierend auf den verzögerten Effekten der Verbesserungsmaßnahmen im nordamerikanischen Geschäft mit Gesundheitsdienstleistungen, dem weiterhin schwierigen und unsicheren gesamtwirtschaftlichen Umfeld und den Ergebnissen des dritten Quartals, die in höherem Maße durch Einmaleffekte unterstützt wurden, erweitert Fresenius Medical Care aus gebotener Vorsicht seine Prognosespanne für das Konzernergebnis von einem Rückgang im hohen Zehner-Prozentbereich auf einen Rückgang im hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich. Das Unternehmen bestätigt sein Umsatzziel für das Geschäftsjahr 2022, das ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich vorsieht.
Die Umsatz- und Konzernergebnisprognosen sind währungsbereinigt und schließen Sondereffekte aus.5
4 Nettomittelzufluss/-abfluss aus betrieblicher Tätigkeit, nach Investitionen, vor Akquisitionen, Investitionen und Ausschüttungen
5 Diese Ziele basieren auf den Ergebnissen für 2021 ohne die Kosten im Zusammenhang mit FME25 in Höhe von 49 Mio € (für das Konzernergebnis). Sie sind währungsbereinigt und schließen Sondereffekte aus. Zu den Sondereffekten gehören weitere Kosten im Zusammenhang mit FME25, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die Auswirkungen der Hyperinflation in der Türkei, die Neubewertung des Anteils an Humacyte, der Nettogewinn im Zusammenhang mit InterWell Health und andere Effekte, die ungewöhnlicher Natur sind und zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose nicht vorhersehbar waren oder deren Umfang oder Auswirkungen nicht absehbar waren.
Telefonkonferenz
Anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse des dritten Quartals 2022 findet am 31. Oktober, um 15:30 Uhr eine Telefonkonferenz für Investoren und Analysten statt. Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.freseniusmedicalcare.com/de in der Rubrik „Investoren“. Nach der Veranstaltung steht Ihnen dort eine Aufzeichnung zur Verfügung.
Diese Mitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die verschiedenen Risiken und Unsicherheiten unterliegen. Die zukünftigen Ergebnisse können erheblich von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen, und zwar aufgrund verschiedener Risikofaktoren und Ungewissheiten wie z.B. Veränderungen der Geschäfts-, Wirtschafts- und Wettbewerbssituation, Gesetzesänderungen, behördlichen Genehmigungen, Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, Ergebnissen klinischer Studien, Wechselkursschwankungen, Ungewissheiten bezüglich Rechtsstreitigkeiten oder Untersuchungsverfahren und die Verfügbarkeit finanzieller Mittel. Diese und weitere Risiken und Unsicherheiten sind im Detail in den Berichten der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA beschrieben, die bei der U.S.-amerikanischen Börsenaufsicht (U.S. Securities and Exchange Commission) eingereicht werden. Fresenius Medical Care übernimmt keinerlei Verantwortung, die in dieser Mitteilung enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen zu aktualisieren.
Die Umsetzung der hier beschriebenen Maßnahmen steht unter dem Vorbehalt von Informations- und Konsultationsverfahren mit Betriebsräten und anderen Arbeitnehmervertretungen gemäß den lokalen Gesetzen. Solche Konsultationen können zu Änderungen an den vorgeschlagenen Maßnahmen führen.