24. Februar 2005
Fresenius schließt Geschäftsjahr 2004 erfolgreich ab - Jahresüberschuss steigt um 46 Prozent
Der Gesundheitskonzern Fresenius hat das Geschäftsjahr mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis erfolgreich abgeschlossen: Währungsbereinigt stiegen der Konzernumsatz um 8 Prozent, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 15 Prozent und der Jahresüberschuss um 55 Prozent. Zu aktuellen Wechselkursen betrug der Umsatz 7,27 Milliarden Euro (+3%), der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) 845 Millionen Euro (+8%) und der Jahresüberschuss 168 Millionen Euro (+46%). "Das Geschäftsjahr 2004 ist für Fresenius sehr erfolgreich verlaufen", sagte Dr. Ulf M. Schneider, Vorstandsvorsitzender der Fresenius AG. "Wir hatten eine hervorragende Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis sowie Rekordwerte beim Cash-Flow. Insbesondere die hervorragende operative Ergebnisentwicklung bei Fresenius Medical Care und Fresenius Kabi hat zum kräftigen Anstieg des Jahresüberschusses beigetragen. Unsere bereits ambitionierten Ertragsziele haben wir nochmals deutlich übertroffen."
Dividende soll um 10 Prozent steigen
Aufgrund der sehr guten Geschäftsentwicklung wird der Vorstand dem Aufsichtsrat die zwölfte Dividendenerhöhung in Folge vorschlagen. Die Dividende soll um 10 Prozent steigen auf 1,35 Euro je Stammaktie (2003: 1,23 Euro) und 1,38 Euro je Vorzugsaktie (2003: 1,26 Euro).
Für 2005 starke Umsatz- und Ergebnissteigerung erwartet
Für das Jahr 2005 rechnet Fresenius mit einer starken Umsatz- und Ergebnissteigerung. Zu konstanten Wechselkursen gerechnet soll der Konzernumsatz zwischen 6 und 9 Prozent steigen. Beim Jahresüberschuss will das Unternehmen währungsbereinigt zwischen 15 und 20 Prozent zulegen. Zu diesem Wachstum sollen alle Unternehmensbereiche beitragen. In Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände will Fresenius 2005 zwischen 400 und 450 Millionen Euro investieren. Für Akquisitionen sind rund 400 Millionen Euro vorgesehen.
Fresenius Medical Care mit Rekordergebnis
Die Fresenius Medical Care AG konnte 2004 ihren Jahresüberschuss im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 402 Millionen US-Dollar steigern. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) erhöhte sich um 13 Prozent auf 852 Millionen US-Dollar. Damit erzielte das Unternehmen das beste Ergebnis seit seiner Gründung 1996. Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 6,228 Milliarden Dollar (währungsbereinigt: + 10%). Die Dividende soll zum achten Mal in Folge erhöht werden: bei Stammaktien um zehn Prozent auf jeweils 1,12 Euro und bei Vorzugsaktien um neun Prozent auf jeweils 1,18 Euro.
Besonders stark wuchs das Unternehmen nicht nur in seinem Kernmarkt USA, sondern auch in Europa. In Rumänien erhielt das Unternehmen im Dezember den Auftrag, künftig 500 chronisch Nierenkranke zu betreuen. In den Ländern Osteuropas behandelt Fresenius Medical Care nun mehr als 7.000 Hämodialyse-Patienten, auf dem gesamten Kontinent sind es erstmals über 20.000. Damit ist das Unternehmen auch in Europa der größte Dialyse-Dienstleister. Ende 2004 behandelte das Unternehmen 124.400 Patienten in seinen weltweit 1.610 Dialysezentren, von denen sich 1.130 in Nordamerika befinden. Die Zahl der lebensrettenden Dialysebehandlungen ("Blutwäsche") stieg um fünf Prozent auf 18,8 Millionen.
Auch für 2005 erwartet Fresenius Medical Care wieder ein deutliches Wachstum: Der Umsatz soll um sechs bis neun Prozent zulegen und der Jahresüberschuss um mehr als zehn Prozent steigen.
Fresenius Kabi erreicht Bestmarken beim Ergebnis
Fresenius Kabi konnte die Profitabilität deutlich steigern und erreichte beim Ergebnis neue Bestmarken. Das auf Infusionstherapien und klinische Ernährung spezialisierte Unternehmen steigerte den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Geschäftsjahr 2004 um 20 Prozent auf 176 Millionen Euro. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 11,8 Prozent im Jahr 2004 von 10,0 Prozent im Jahr 2003. Der Umsatz legte um 2 Prozent zu, korrigiert um Desinvestitionen und Währungseinflüsse um 5 Prozent.
Kräftig gewachsen ist Fresenius Kabi in den Regionen Asien-Pazifik und Lateinamerika mit organisch 22 Prozent beziehungsweise 11 Prozent. In China, wo das Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren Wachstumsraten von durchschnittlich 54 Prozent erzielte, ist Fresenius Kabi inzwischen das fünftgrößte ausländische Pharmaunternehmen.
In Europa wirkte sich dagegen ein Umsatzrückgang in Deutschland aus, dessen Ursachen die Gesundheitsreform und ein damit einhergehender Preisdruck waren. Ohne Einbeziehung des deutschen Marktes erzielte Fresenius Kabi in Europa ein sehr gutes organisches Umsatzwachstum von 6 Prozent.
In den Wachstumsmärkten Asiens und Lateinamerikas will Fresenius Kabi auch zukünftig von zweistelligen Wachstumsraten profitieren. Zusätzliche Expansionschancen bietet der Markt der intravenös verabreichten Arzneimittel. Durch den Erwerb der portugiesischen Labesfal S.A., der noch der Zustimmung der Kartellbehörden des Landes bedarf, wird Fresenius Kabi sein Produktportfolio in diesem Bereich erheblich ausweiten. Das vor allem im iberischen Markt positionierte Unternehmen verfügt in Campo de Besteiros über eine hochmoderne Produktionsstätte, deren Kapazitäten Fresenius Kabi für eine Expansion des Geschäfts in den europäischen Markt nutzen will. Die Zulassung der Produkte für die europäischen Märkte soll in den nächsten zwei Jahren erfolgen. Das Marketing- und Vertriebs-Netzwerk von Fresenius Kabi ermöglicht eine schnelle Markterschließung.
Fresenius ProServe hat Ergebnis verbessert
Fresenius ProServe hat im Berichtsjahr die Organisationsstruktur gestrafft und sich auf drei Kerngeschäftsbereiche konzentriert: Krankenhausmanagement in Deutschland (Wittgensteiner Kliniken), Krankenhaus-Engineering und -Dienstleistungen (VAMED) sowie Engineering und Dienstleistungen für die pharmazeutische Industrie (Pharmaplan). Das Pflegeheimgeschäft wurde verkauft, das internationale Krankenhausmanagement-Geschäft eingestellt.
Den Umsatz steigerte Fresenius ProServe im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 813 Millionen Euro (2003: 742 Millionen Euro). Der Umsatzanstieg wurde allein durch organisches Wachstum erzielt und ist auf die positive Entwicklung im Bereich Krankenhaus-Engineering und -Dienstleistungen zurückzuführen. Der EBIT betrug 9 Millionen Euro nach -19 Millionen Euro im Jahr 2003. Ohne Einmalaufwendungen in Höhe von 8 Millionen Euro hätte Fresenius ProServe einen EBIT von 17 Millionen Euro erzielt (2003: 15 Millionen Euro).
Im Geschäftsjahr 2005 soll der EBIT bei einem organischen Umsatzwachstum von 5 bis 8 Prozent auf 20 bis 25 Millionen Euro steigen.
Fresenius Biotech mit positiven Studienergebnissen
Fresenius Biotech entwickelt innovative Therapien mit trifunktionalen Antikörpern gegen Krebs sowie Zelltherapien zur Behandlung des Immunsystems. Mit ATG-Fresenius S, einem polyklonalen Antikörper, verfügt Fresenius Biotech über ein seit Jahren erfolgreich eingesetztes Immunsuppressivum zur Vermeidung und Behandlung der Abstoßung von transplantierten Organen.
Im Arbeitsfeld Krebstherapie liegen die Ergebnisse von zwei Phase I Studien zur Dosierung, Sicherheit und Verträglichkeit mit trifunktionalen Antikörpern bei Bauchfellkrebs (removab®) und Brustkrebs (rexomun®) vor. Die Ergebnisse der Abschlussberichte sollen anlässlich des ASCO-Jahrestreffens (ASCO = American Society of Clinical Oncology) im Mai 2005 veröffentlicht werden. Aufgrund der vorliegenden positiven Ergebnisse sind eine Phase II Studie zur Behandlung von Brustkrebs und eine Phase II Studie zur Behandlung von Magenkrebs geplant. Darüber hinaus testet Fresenius Biotech die Antiköper derzeit in einer Studie der Phase II/III bei malignem Aszites (durch Krebs verursachte Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum), in einer Studie der Phase IIa bei Eierstockkrebs und in einer Studie der Phase I/II bei malignem Pleuraerguss (durch Krebs verursache Flüssigkeitsansammlung im Bereich des Brustfells). Die tri-funktionalen Antikörper wirken, indem sie Krebszellen gezielt mit zwei unterschiedlichen Abwehrzellen des körpereigenen Immunsystems zusammenbringen und dadurch die Zerstörung der Tumorzellen einleiten.
Im Bereich Zelltherapien liegen erste Zwischenergebnisse einer Phase I/II Studie zur Behandlung von HIV-Infektionen von Patienten im Endstadium vor. Die Ergebnisse zeigen, dass die Therapie sicher und verträglich ist. Es ist geplant, das klinische Entwicklungsprogramm im laufenden Jahr fortzusetzen.
Mit den trifunktionalen Antikörpern, der Zelltherapie zur Behandlung von HIV im Endstadium und mit einer Studie zur Vermeidung der Abstoßung von transplantierten Organen engagiert sich Fresenius an vorderster Front für die Entwicklung vielversprechender und moderner Therapien für schwer kranke Menschen.
Mitarbeiterzahl steigt weiter
Der Gesundheitskonzern Fresenius beschäftigte zum 31.12.2004 weltweit 68.494 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies entspricht einer Zunahme von 3 Prozent gegenüber dem 31.12.2003 mit 66.264 Beschäftigten.
Video Webcast
Die Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Geschäftsergebnisse wird am 24. Februar, 10.00 Uhr MEZ im Internet übertragen. Wir laden Sie herzlich ein, die Übertragung unter www.fresenius.de live zu verfolgen. Nach der Veranstaltung steht ihnen die Aufzeichnung als Video-on-demand zur Verfügung.
Diese Mitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die gewissen Risiken und Unsicherheiten unterliegen. Die zukünftigen Ergebnisse können erheblich von den zur Zeit erwarteten Ergebnissen abweichen, und zwar aufgrund verschiedener Risikofaktoren und Ungewissheiten wie z.B. Veränderungen der Geschäfts-, Wirtschafts-, und Wettbewerbssituation, Gesetzesänderungen, Ergebnisse klinischer Studien, Wechselkursschwankungen, Ungewissheiten bezüglich Rechtsstreitigkeiten oder Untersuchungsverfahren und die Verfügbarkeit finanzieller Mittel. Fresenius übernimmt keinerlei Verantwortung, die in dieser Mitteilung enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen zu aktualisieren.