30. Juli 2020
Fresenius Medical Care erreicht sehr gute Ergebnisse im zweiten Quartal
- Weiterhin solides Umsatzwachstum
- Deutliches Konzernergebniswachstum
- Außerordentlich positive Entwicklung des Free Cash-Flows
- Ziele für das Geschäftsjahr 2020 unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Auswirkungen von Covid-19 bestätigt
Rice Powell, Vorstandsvorsitzender von Fresenius Medical Care, sagte: „Das Corona-Virus hat sich im zweiten Quartal, wie von uns erwartet, global weiterverbreitet. Insbesondere in Lateinamerika und den USA hat sich die Situation verschärft. Wir haben uns auf diese Herausforderung frühzeitig vorbereitet und umfangreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht, um unsere Patientinnen und Patienten weiterhin in gewohnt hoher Qualität zu versorgen. Nicht zuletzt dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir deswegen im ersten Halbjahr sehr gute Ergebnisse erreicht. Diese erfreuliche Entwicklung bestätigt einerseits unsere wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung. Andererseits belegt sie, wie robust unser vertikal integriertes Geschäftsmodell ist. Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Auswirkungen von Covid-19 bestätigen wir unseren Ausblick für das Geschäftsjahr 2020. Gleichzeitig gilt es, die weiteren Folgen der Pandemie und mögliche Einschränkungen in unseren Märkten weiterhin sorgfältig zu beobachten."
Ziele für 2020 bestätigt: mittlere bis hohe einstellige Wachstumsraten
Fresenius Medical Care erwartet für 2020 aufgrund der sich im ersten Halbjahr ausgleichenden Effekte der Covid-19-Pandemie sowohl beim Umsatz als auch beim Konzernergebnis1 weiterhin ein Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Diese Ziele sind währungsbereinigt, schließen die voraussichtlichen Auswirkungen von Covid-19 ein und berücksichtigen keine Sondereinflüsse3. Sie basieren auf den bereinigten Ergebnissen für 2019 und enthalten die operativen Beiträge im Zusammenhang mit der NxStage-Akquisition sowie Effekte aus der Einführung von IFRS 16.
Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 fortgesetzt
Fresenius Medical Care hat die umfangreichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 im zweiten Quartal fortgesetzt. Dank der frühzeitig ergriffenen umfassenden Schutzmaßnahmen konnte Fresenius Medical Care den Betrieb in den weltweit mehr als 4.000 Dialysezentren ohne nennenswerte Unterbrechungen und mit minimalen Auswirkungen auf die Patientinnen und Patienten aufrechterhalten. Möglich wurde dies auch durch den Einsatz von Telemedizin, die – wo erforderlich – persönliche durch virtuelle Patientenkontakte ersetzt.
1 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA entfällt.
2 Eine Überleitung der Anpassungen finden Sie am Ende der Presseinformation.
3 Sondereffekte sind Effekte, die in ihrer Art ungewöhnlich sind und die zum Zeitpunkt der Erstellung des Ausblicks nicht vorhersehbar waren bzw. deren Umfang oder Auswirkungen nicht vorhersehbar waren.
Die von der Covid-19 Pandemie betroffenen Menschen mit Nierenversagen hatten teils schwerere Krankheitsverläufe, die zu einem Anstieg der Krankenhausaufenthalte und zu höheren Sterblichkeitsraten führten. Darüber hinaus konnten viele Patientinnen und Patienten mit einem sehr fortgeschrittenen chronischen Nierenleiden aufgrund der Pandemie ihre Routineuntersuchungen oder geplante Krankenhausaufenthalte zur Vorbereitung auf die Dialyse nicht wahrnehmen. Diese beiden Faktoren beeinflussten im zweiten Quartal die Wachstumsraten von Fresenius Medical Care im Vergleich zum Vorjahr.
Ausbau der Heimdialyse
Der Ausbau der Heimdialyse ist ein wichtiger Wachstumsbereich für Fresenius Medical Care. Im zweiten Quartal wurde das Heimdialyse-Angebot in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) erweitert. Die nun abgeschlossene Integration des NxStage-Produktportfolios für die Heimdialyse in der Region EMEA ermöglicht es Fresenius Medical Care, noch mehr Patientinnen und Patienten eine Behandlung zu Hause und eine größere Auswahl an Behandlungsmethoden anzubieten.
In Nordamerika stieg die Zahl der Heimdialyse-Behandlungen im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 um 15 %, wobei die Zahl der Heim-Hämodialyse-Behandlungen um 41 % zunahm. Juni 2020 war der Monat, in dem die bisher größte Zahl von Menschen seit Beginn der statistischen Erhebung für die Heimdialyse geschult wurden. Diese Entwicklung fördert Fresenius Medical Care auch durch die Eröffnung von 100 zusätzlichen Zentren zur Übergangsbehandlung. Hier werden Patientinnen und Patienten beim Übergang zwischen verschiedenen Behandlungsarten unterstützt oder bei der Wiederaufnahme der Dialyse nach einer Transplantation begleitet.
Patienten, Dialysezentren und Mitarbeiter
Zum 30. Juni 2020 behandelte Fresenius Medical Care weltweit 347.683 Patientinnen und Patienten in 4.036 Dialysezentren. Zum Ende des zweiten Quartals beschäftigte das Unternehmen weltweit 124.736 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ermittelt auf Vollzeitbeschäftigtenbasis), gegenüber 119.631 Mitarbeitern zum 30. Juni 2019.
Solides Umsatz- und starkes Ertragswachstum
Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 5 % auf 4.557 Mio € (+5 % währungsbereinigt), mit einem organischen Wachstum von 4 %. Der Umsatz mit Gesundheitsdienstleitungen erhöhte sich um 5 % auf 3.614 Mio € (+4 % währungsbereinigt), hauptsächlich aufgrund von organischem Behandlungswachstum und Beiträgen aus Akquisitionen. Der Umsatz mit Gesundheitsprodukten wuchs um 6 % auf 943 Mio € (+7 % währungsbereinigt). Dies war hauptsächlich auf höhere Umsätze mit Produkten für Akutbehandlungen und medizinischen Verbrauchsmaterialien für die Zentrumsdialyse zurückzuführen.
Im ersten Halbjahr 2020 stieg der Umsatz um 7 % auf 9.045 Mio € (+6 % währungsbereinigt). Das organische Wachstum betrug 4 %. Der Umsatz mit Gesundheitsdienstleitungen erhöhte sich um 6 % (+5 % währungsbereinigt) auf 7.209 Mio €; der Umsatz mit Gesundheitsprodukten stieg um 8 % auf EUR 1.836 Millionen (+8 % währungsbereinigt).
Das operative Ergebnis stieg um 26 % auf 656 Mio € (+24 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 14,4 % (2. Quartal 2019: 12,0 %). Basierend auf einer starken Geschäftsentwicklung ist der Anstieg der Marge im Wesentlichen auf eine Erstattung zusätzlicher Kosten bzw. Aufholung von mit der Covid-19-Pandemie verbundenen negativen Auswirkungen im ersten Quartal sowie auf fortlaufende Maßnahmen zur Kostenoptimierung zurückzuführen.
Das operative Ergebnis wuchs im ersten Halbjahr 2020 um 14 % und betrug 1.211 Mio € (+12 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 13,4 % (H1 2019: 12,5 %).
Das Konzernergebnis1 stieg um 38 % auf 351 Mio € (+36 % währungsbereinigt). Auf bereinigter Basis stieg das Konzernergebnis1 um 40 % (+ 38 % währungsbereinigt). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (EPS, „Earnings Per Share”) erhöhte sich um 43 % auf 1,20 € (+41 % währungsbereinigt), hauptsächlich aufgrund der oben beschriebenen Ergebniseffekte und eines gleichzeitigen Rückgangs der durchschnittlich gewichteten ausstehenden Aktien.
Im ersten Halbjahr 2020 stieg das Konzernergebnis um 21 % auf 634 Mio. EUR (+18 % währungsbereinigt). Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 25 % auf 2,15 EUR (+22 % währungsbereinigt).
Außerordentliche Cash-Flow-Entwicklung
Fresenius Medical Care erzielte einen operativen Cashflow von 2.319 Mio € (2. Quartal 2019: 852 Mio €). Dies entspricht einer Marge von 50,9 % (2. Quartal 2019: 19,6 %). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Vorauszahlungen der US-Regierung im Rahmen des CARES-Gesetzes (Coronavirus Aid, Relief, and Economic Security Act) zurückzuführen. Im ersten Halbjahr 2020 stieg der operative Cashflow auf 2.903 Mio € (1. Halbjahr 2019: 928 Mio €).
Der Free Cashflow (Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit, nach Investitionen in Sachanlagen, vor Akquisitionen und Beteiligungen) stieg auf 2.103 Mio € (2. Quartal 2019: 559 Mio €). Dies entspricht einer Marge von 46,1 % (2. Quartal 2019: 12,9 %). Im ersten Halbjahr 2020 erzielte das Unternehmen einen Free Cashflow in Höhe von 2.407 Mio € (1. Halbjahr 2019: 435 Mio €).
Regionale Entwicklung
In Nordamerika stieg der Umsatz um 6 % auf 3.240 Mio € (+4 % währungsbereinigt, +4 % organisch), insbesondere aufgrund von organischem Wachstum in der Dialyse und dem Versorgungsmanagement sowie durch Beiträge aus Akquisitionen. Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz in Nordamerika um 8 % auf 6.426 Mio € (+5 % währungsbereinigt, +4 % organisch).
Das operative Ergebnis stieg um 42 % auf 609 Mio € (+39 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 18,8 % (2. Quartal 2019: 14,0 %). Die Marge erhöhte sich vor allem aufgrund der Erstattung zusätzlicher Kosten bzw. Aufholung von mit der Covid-19-Pandemie verbundenen negativen Auswirkungen im ersten Quartal, durch fortlaufende Maßnahmen zur Kostenoptimierung und aufgrund niedrigerer Kosten für Dialysemedikamente.
Im ersten Halbjahr stieg das operative Ergebnis um 34 % auf 1.073 Mio € (31 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 16,7 % (H1 2019: 13,5 %).
Der Umsatz in der Region Europa, Naher Osten, Afrika (EMEA) stieg um 6 % auf 687 Mio € (+8 % währungsbereinigt, +7 % organisch), hauptsächlich aufgrund von starkem organischem Wachstum im Geschäft mit Gesundheitsprodukten; dazu zählten auch Produkte für die Akutbehandlung. Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz in der Region EMEA um 5 % und betrug 1.366 Mio € (+6 % währungsbereinigt, +5 % organisch).
Das operative Ergebnis in der Region EMEA sank um 19 % auf 78 Mio € (-19 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 11,3 % (2. Quartal 2019: 14,9 %). Der Hauptgrund für den Rückgang der Marge ist die niedrigere Bewertung einer Lizenz des Joint Ventures mit Vifor Pharma, die durch eine ungünstige klinische Studie für das Medikament CCX-140 verursacht wurde. Im ersten Halbjahr sank das operative Ergebnis um 24 % auf 179 Mio € (-23 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 13,1 % (H1 2019: 18,0 %).
In der Region Asien-Pazifik sank der Umsatz um 2 % auf 450 Mio € (-2 % währungsbereinigt, -1 % organisch). Das Wachstum war durch die Schließung und Veräußerung von Dialysezentren sowie von einem durch Covid-19 bedingten Umsatzrückgang im Versorgungsmanagement beeinträchtigt. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 1 % auf 893 Mio € (währungsbereinigt stabil, +0 % organisch).
Das operative Ergebnis sank um 9 % auf 63 Mio € (-10 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 14,1 % (2. Quartal 2019: 15,1 %). Der Rückgang der Marge ist hauptsächlich auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zurückzuführen. Im ersten Halbjahr sank das operative Ergebnis um 15 % auf 140 Mio € (-15 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 15,7 % (H1 2019: 18,5 %).
Der Umsatz in der Region Lateinamerika sank um 2 % auf 170 Mio € (+24 % währungsbereinigt, +18 % organisch). Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz in Lateinamerika um 1 % auf 338 Mio € (+24 % währungsbereinigt, +17 % organisch).
Das operative Ergebnis stieg um 85 % auf 11 Mio € (+110 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 6,4 % (Q2 2019: 3,4 %). Im ersten Halbjahr erhöhte sich das operative Ergebnis um 3 % auf 18 Mio € (+11 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 5,3 % (H1 2019: 5,2 %).
Virtuelle Hauptversammlung
Fresenius Medical Care hat seine ordentliche Hauptversammlung auf den 27. August 2020 verschoben. An diesem Tag werden die Beschlüsse über die Verwendung des Bilanzgewinns und die Auszahlung der Dividende gefasst. Der Dividendenvorschlag bleibt unverändert bei 1,20 € je dividendenberechtigter Aktie.
Telefonkonferenz
Anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse des zweiten Quartals und ersten Halbjahres 2020 findet am heutigen Donnerstag, 30. Juli 2020, um 15:30 Uhr CEDT (UTC +2) / 09:30 Uhr EDT (UTC -4) eine Telefonkonferenz für Investoren und Analysten statt. Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.freseniusmedicalcare.com/de in der Rubrik "Investoren". Nach der Veranstaltung steht Ihnen die Aufzeichnung dort zur Verfügung.
Einen vollständigen Überblick über die Ergebnisse des zweiten Quartals und ersten Halbjahres 2020 finden Sie im Anhang dieser Presseinformation und in den beiliegenden PDF-Dateien. Unser 6-K-Bericht enthält weitere Einzelheiten.
Diese Mitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die verschiedenen Risiken und Unsicherheiten unterliegen. Die zukünftigen Ergebnisse können erheblich von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen, und zwar aufgrund verschiedener Risikofaktoren und Ungewissheiten wie z.B. Veränderungen der Geschäfts-, Wirtschafts- und Wettbewerbssituation, Gesetzesänderungen, behördlichen Genehmigungen, Ergebnissen klinischer Studien, Wechselkursschwankungen, Ungewissheiten bezüglich Rechtsstreitigkeiten oder Untersuchungsverfahren und die Verfügbarkeit finanzieller Mittel. Diese und weitere Risiken und Unsicherheiten sind im Detail in den Berichten der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA beschrieben, die bei der U.S.-amerikanischen Börsenaufsicht (U.S. Securities and Exchange Commission) eingereicht werden. Fresenius Medical Care übernimmt keinerlei Verantwortung, die in dieser Mitteilung enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen zu aktualisieren.