18. April 2005
Anästhesist erhält Forschungsstipendium der Fresenius-Stiftung
Auf ihrem Jahreskongress in München hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) das mit 10.000 Euro dotierte Forschungsstipendium der Fresenius-Stiftung Bad Homburg verliehen. Preisträger ist Dr. med. Pascal Knüfermann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Bonn. Mit der Auszeichnung würdigt die DGAI die Arbeit „Bakterielle DNA (CpG-DNA) induziert eine Toll-Like Rezeptor 9-abhängige Entzündungsreaktion im Herzen und vermindert die kardiomyozytäre Kontraktilität".
In Deutschland sterben etwa 25.000 Patienten jährlich an Herz-Kreislaufversagen als Folge einer generalisierten Entzündungsreaktion (Sepsis). Über die Ursachen des septischen Herz-Kreislaufversagens ist bislang wenig bekannt. Knüfermann untersuchte in einem Mäuse-Modell, ob Immun-Mechanismen im Herzen dabei eine Rolle spielen. Er kam zu dem Ergebnis, dass bakterielle DNA über den Toll-Like Rezeptor 9 eine kardiale Entzündungsreaktion auslöst.
Wie bei einer Immunreaktion werden Botenstoffe (Mediatoren) gebildet, die das Herz schwächen. „Eine Unterbrechung dieses Mechanismus könnte zu neuen therapeutischen Alternativen zur Behandlung der Herzschwäche bei einer generalisierten Entzündungsreaktion führen", sagte Knüfermann.
Das Forschungsstipendium der Fresenius-Stiftung wird jährlich von der DGAI ausgeschrieben. Zur Bewerbung zugelassen sind junge Anästhesisten bis zur Habilitation. Die Arbeiten werden auf den "Wissenschaftlichen Arbeitstagen der DGAI" vorgestellt und von einem unabhängigen Preiskomitee bewertet.